Bald geht sie wieder los, die Adventszeit.
Für mich war der Advent oft eine Zeit in der sich Türen schlossen oder wunderbare Türen aufgingen, wo ich Besinnung erlebt habe, ob ich es wollte oder nicht.
Als Jugendliche wurde ich im Advent notoperiert und verbrachte bange Tage auf der Intensivstation. Ich konnte nichts lesen, kaum sprechen und es durfte nur einmal am Tag Besuch zu mir. Es blieben mir nur meine Gedanken, meine Wahrnehmung, das war Besinnung pur. Dann traf ich ein paar Jahre später meinen Mann im Advent und ich sollte mich wohl besinnen, das er der Richtige für mein Leben ist. Das beste Türchen im meinen Leben ging auf.
Die Jahre vergingen. Jedes Jahr hatte ich mindestens einen Adventskalender, manchmal sogar Zwei, einen zuhause und einen im Büro. Aber statt mich jeden Tag über ein Türchen zu freuen, hatte ich meistens keine Zeit und stopfte am Wochenende alles auf einmal in mich hinein.
Vor einigen Jahren rannte ich dann wie jedes Jahr von einem Weihnachtsmarkt zum Nächsten, in der Hoffnung auf ein paar besinnliche Stunden. Eine Essensverabredung folgte der Nächsten auf der Suche nach dem Gefühl der Verbundenheit. Gleichzeitig arbeitete ich in 2 Firmen im Jahresendspurtmodus. Ich ließ mich anstecken von der Betriebsamkeit vor Weihnachten. Schnell noch hierhin und dahin, das noch kaufen, den nochmal treffen, schnell noch zum Friseur, um gleich wieder weiter zu rennen.
Bis mein ganzes System mir kurz vor Weihnachten sagte „Schätzchen, komm mal zu Besinnung“.
Burnout, von jetzt auf gleich, eine Woche vor Weihnachten. Zuerst dachte ich, nun beginnt also die berüchtigte dunkle Nacht der Seele für mich. Heute denke ich, das ich genau zu diesem Zeitpunkt aus dieser dunklen Nacht aufgewacht bin. Mit einem Mal zählte der ganze Konsum, die ganze Geschäftigkeit nichts mehr. Es zählte nur noch die Besinnung und die Verbindung zu mir selbst und denen, dir mir ganz nahe standen.
Ich fand meine Achtsamkeit zurück, für das was wirklich zählt im Leben.
So schnell vergessen wir die wundervollen Augenblicke, die uns gut tun, die wir einfach so und ganz spontan genießen. Wir fühlen kurz die Dankbarkeit, die Freude, und dann gehen wir weiter im Leben. Das Leben ist so wunderbar, es will uns zu jedem Zeitpunkt beschenken, aber viel zu selten sehen wir es.
Aber du kannst dich selbst daran erinnern und dir die Geschenke deines Lebens bewusst machen. Eine gute Zeit dafür ist die Zeit vor Weihnachten.
Schreibe dir über das ganze Jahr verteilt, die kleinen und großen Ereignisse auf kleine Zettelchen. Du kannst dir jeden Tag einen Zettel schreiben, oder pro Woche, oder so wie es dir gerade in den Sinn kommt. Schreibe dir alles auf was dich berührt, was deinen Tag wertvoll gemacht hat, was einfach schön war. Halte die guten und besonderen Momente fest.
Falte die Zettel zusammen und sammle sie in einer schönen Kiste oder einem Beutel. Sammle die Schätze des Jahres.
Im November nimmst du alle Zettel und bastelst dir daraus deinen magischen Adventskalender.
Verteile die Zettel ungelesen auf die einzelnen Tage und natürlich nimmst du für den 24. Dezember die meisten Zettelchen. Du kannst auch noch Anderes in deinen Kalendar packen, sei es Schokolade, kleine Geschenke, vielleicht auch Sachen die du das Jahr über gesammelt hast, wie zum Beispiel Muscheln vom Strand oder schöne Steine die auf deinem Weg lagen.
Und nun beginnst du im Advent jeden Tag die Zettelchen wieder auszupacken, die du das vergangene Jahr geschrieben hast. Lese sie nun. Erinnere dich, wie du diesen Moment voller Dankbarkeit, Freude, des Friedens in dir oder was auch immer du empfunden hast, festgehalten hast. Besinne dich auf das was du alles erlebt hast, und mache dir das vergangene Jahr selbst zum Geschenk. Desto mehr Zettelchen du geschrieben und gesammelt hast, desto reicher beschenkst du dich selbst.
Das, was du während der Adventszeit erlebst und aufschreibst, kannst du dir dann an Silvester schenken.
Diese Art des Kalender kannst du für den Advent nutzen, oder du schenkst dir die Zettelchen alle zu deinem Geburtstag.
Ich wünsche dir viel Freude damit.
Du wirst erstaunt sein,
wieviele Gründe es in deinem Leben gibt,
glücklich zu sein.
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